Neue Angebote und mehr Mitglieder: Vereine auf dem Land im Aufwind

Neue Angebote und mehr Mitglieder: Vereine auf dem Land im Aufwind

Initiative „Gesundheitssport im ländlichen Raum“ ist mit einer Bilanz abgeschlossen worden und nun besprechen Kreisverwaltung, Kreissportbund und Vereine, wie man das erfolgreiche Projekt fortsetzt

Von Joachim Wilisch

Havelland. „Gesundheitssport im ländlichen Raum“ war in den vergangenen vier Jahren die Überschrift über eine Initiative, die vom Kreissportbund mit der Gesundheitskonferenz Havelland, der AOK Nordost, dem TSV Falkensee und Modellvereinen aus Friesack, Nennhausen und Rhinow/Großderschau angeschoben wurde. In Haage haben die Beteiligten Bilanz gezogen.

Eigentlich war der Zeitraum für das Projekt auf zwei Jahre angelegt, vier Jahre hat es dann gedauert. „Insbesondere die Startphase war nicht einfach“, sagte am Montag Birgit Faber vom TSV Falkensee. Der Verein hatte es übernommen, die Modellvereine – sozusagen die „Versuchskaninchen“ – zu begleiten.

Zuvor hatte schon Landrat Roger Lewandowski betont, dass die Initiative für alle Beteiligten viel Arbeit bedeutet hätte. „Neue Sportangebote stampft man nicht einfach so aus dem Boden.“

Die Vereine haben profitiert. „Es gab Anlaufschwierigkeiten – zum Beispiel in Friesack“, sagt Karsten Leege, Geschäftsführer des Kreissportbundes. Aber letztlich habe es auch dort Personen gegeben, die dann neue Angebote entwickelt haben. Mutter-Kind-Turnen und offene Sportangebote seien nunmehr entstanden.

Nahezu euphorisch waren die Mitglieder der Delegation des SV Rhinow/Großderschau. Indem man das Angebot erweitert habe, seien neue Interessierte zu dem Verein gekommen.

„Das war unser Ziel“, sagt Karsten Leege. In Rhinow/Großderschau seien neue Angebote entstanden und einige Mitglieder haben eine Übungsleiterlizenz gemacht, um die Gruppen anzuleiten.

Ähnlich war es in Nennhausen, wo die Zahl der Mitglieder stark gestiegen ist. In Nennhausen gab es auch einen Nordic Walking Kurs – ähnlich wie in Rhinow.

 

 

Unter dem Strich bescheinigt der Bilanzbericht der Initiative, erfolgreich gewesen zu sein. Das war schon deshalb wichtig, weil sowohl der Kreis, als auch das Land Geld gegeben hatten. In dem Bericht ist genau aufgeschrieben, was gut und was schwierig war.

Auf diese Bilanz soll nun ein Projekt aufgesetzt werden, das vom Landessportbund initiiert wird. Mehrere Kreissportbünde können sich wieder mit Modellvereinen bewerben. „Es geht im Prinzip um dieselbe Sache“, sagt Karsten Leege.

Im Landkreis Havelland wollen sich nun die Mitarbeiter aus dem Sportreferat der Kreisverwaltung, Vertreter des KSB und des TSV Falkensee und andere Vereinsvertreter zusammensetzen, um zu überlegen, wie man den Erfolg des abgeschlossenen Projektes auf die Zukunft überträgt.

Karsten Leege und der  Vorsitzende des Kreissportbundes, Jörg Wartenberg, sind zuversichtlich, dass diese Gespräche erfolgreich verlaufen. Bruno Kämmerling, Leiter des Referates für Sport, Kultur und Tourismus in der Kreisverwaltung, hat das Thema am Montag bereits in sein Aufgabenheft übertragen.

Bei dem Treffen am Montag verdeutlichte Landrat Roger Lewandowski noch einmal, warum dem Kreis an lebendigen Sportvereinen in den Dörfern so sehr gelegen ist: „Es muss Angebote geben, die den Menschen das Leben in den kleinen Dörfern lebenswert machen. Ein Sportverein gehört dazu.“ Da es sich bei den kleinen Vereinen aber meist um reine Fußballvereine handelt, war das Ziel, neue Angebote zu verankern.

Bei dem Abschlussabend in Haage waren die Vereine mit großen Delegationen vertreten und auch der Kreissportbund präsentierte sich. Vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gab es ein großes Lob. „Der Landkreis Havelland nimmt in der Unterstützung des Breitensports eine vorbildliche Haltung ein“, sagte ein Vertreter in einem Grußwort.

Das wissen Karsten Leege, Jörg Wartenberg und der gesamte Vorstand des Kreissportbundes zu schätzen. Unter anderem hat der Landkreis Havelland den Goldenen Plan Havelland aufgelegt, mit dem Investitionen in die Sportinfrastruktur finanziert werden – viele davon wiederum in kleineren und mittleren Gemeinden.

Quellenangabe: Westhavelländer vom 03.11.2021, Seite 13